Im frühen 18. Jahrhundert stieß Geiger Giuseppe Tartini auf ein seinerzeit unbekanntes Phänomen: Spielte er zugleich zwei Töne auf seinem Instrument, vernahm er — vergraben in der Klangkulisse — die Frequenz einer nicht gegriffenen dritten Note.
Heute weiß man, dass der menschliche Verstand aus zwei erklingenden Tönen zwingend einen dritten formt: Er fügt den beiden ihre Differenz hinzu: sogenannte Kombinationstöne. Was zunächst wirkt wie mathematischer Unsinn oder bestenfalls umgangssprachliche Binsenwahrheit, ist tatsächlich phänomenologischer Fakt: »Eins und eins ist mehr als zwei«.